Unternehmensgeschichte

Genaro "Rino" Malzoni kam im Alter von 8 Jahren mit seinen Eltern aus Italien nach Brasilien. Bereits in jungen Jahren war er erfolgreich als Zuckerrohrfarmer, Rechtsanwalt und Amateur-Rennfahrer. Er liebte schnelle Autos und genoss das Leben in vollen Zügen. Beeinflusst durch seinen Freundeskreis in der Rennszene beschloss er 1961 zusammen mit seinem Freund Anisio Campos ein eigenes Auto zu bauen. Es sollte ein Coupé werden, das auch für Rennen zum Einsatz kommen sollte. Die Technik lieferte der DKW Vemaguet, an dem Anisio Campos als führender Ingenieur von Vemag (Veículos e Máquinas Agrícolas) damals mitentwickelt hatte. Zwischen 1962 und 1964 entstanden auf dem Gelände seiner Farm Chimbo nahe der Stadt Matao im Bundesland Sao Paulo drei Prototypen bis die endgültige Form für den Malzoni GT gefunden war.

Am 2 Oktober 1964 gründete Rino Malzoni in Sao Paulo die „Sociedade de Automóveis Lumimari“ und setzte damit den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Marke Puma in Brasilien. Der Name Luminari setzt sich jeweils aus den ersten Buchstaben der Vornamen der Gesellschafter zusammen: Luís Roberto da Costa, Milton Masteguin und Mario César Camargo Filho (Marinho) und Rino Malzoni war. Im Jahre 1966 schied Marinho aus der Firma und Jorge Lettry kam in die Firma.

Es wurden zwar anfangs nur wenige Fahrzeuge gebaut, aber im Rennbetrieb machten sich die leichtgewichtigen Coupés sehr gut. In Brasilien war das Rennteam von Vemag mit den weißen Malzoni GT relativ rasch bekannt. Einer der Piloten Mário César de Camargo Filho (MARINHO) war der erste Käufer eines Malzoni GT, der damals noch weitgehend per Hand gefertigt wurde von Chico Funileiro, Miguel Crispim Ladeira und Jorge Lettry. Der Vemag Rennstall kaufte weitere 3 Fahrzeuge, die unter anderem von Emerson Fittipaldi gefahren wurden.

Auf Vorschlag von Jorge Lettry wurde die Firma unter dem neuen Namen „Puma Veiculos e Motores LTDA.“ als Gesellschaft mit beschränkter Haftung neu gegründet.

Im September 1974 wurde das Unternehmen in eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft namens „Puma Veículos e Motores S.A.“ umgewandelt. In den ersten Jahren war Milton Mastegiun als technischer Direktor tätig, Luis Roberto Costa war der Verkaufsleiter, Jorge Lettry hatte die Produktionsleitung und Jose Luis Fernandes hat die Finanzen übernommen.

1976 erfolgte der Gang an die Börse und frisches Geld wurde ins Unternehmen geholt. Der neue Firmenname lautete seither „Puma Indústria de Veículos S.A.“

1985 wurden die Produktionsrechte an Araucária Veiculos S.A.“ mit Firmensitz in Curitiba im Bundesstaat Paraná (PR) verkauft. Der neue Besitzer produzierte die Modelle GTC, GTI, GTB S2 und 4T (LKW). Eine Fertigungslinie wurde speziell für den Verkauf und die Installation von Body-Kits entwickelt. Die hier gefertigten Puma Kits erhielten die Typen Bezeichnung GTI und GTC.

Außerdem arbeitete man an einem Handelsabkommen zwischen Araucária Veiculos S.A. und einem arabischen Prinzen Namens Al Fassi. Dieser wollte mit Hilfe des guten Namens Muhammad Ali´s (Cassius Clay) die Puma Sportwagen nach Saudi Arabien exportieren. Die Fahrzeuge sollten „Al Fassi by Muhammed Ali“ heißen. Zwei Fahrzeuge wurden nach Saudi Arabien geschickt und Al Fassi machte für weitere 40 Einheiten eine Anzahlung. 1987 wurde das Vermögen der Familie Al Fassi weltweit wegen des Verdachts auf internationalen Waffenhandel blockiert. Somit wurde der Kauf nicht abgeschlossen und die Schulden der Araucária stiegen. So wurde dann auch die Produktion eingestellt. Leider gibt es keine Aufzeichnungen über die Produktion von Fahrzeugen bei Araucaria. Heute wird geschätzt, dass 20 oder 30 Autos in minderer Qualität in dieser Zeit entstanden.

Zwei Jahre später im Jahre 1987 verkaufte die bereits in Konkurs befindliche „Araucária Veiculos S.A.“ die Produktionsrechte an Nivio de Lima, der ein Fan der Puma Fahrzeuge war. Níveo de Lima zahlte die Schulden bei VW (damals auf über 1 Mio. US$ geschätzt) damit er weiterhin VW Fahrgestelle und Motoren (Wassergekühlt, verwendet bei der Modellreihe Gol) bekam.

1988 gründete er die Alfa Metais, die später in Alfa Metais Veículos (AMV) umbenannt wurde. Die AMV stellte die Puma AM3, AMV4.1 und den LKW Puma 7900 her; 1989 kam der AM4 hinzu.